Vortrag von Prof. Dr. Haidy Geismar, 5. Juni von 11:30 – 12h
Es ist schon lange bekannt, dass die musealen Technologien für Ausstellungen und Präsentation bei der Definition und Verbreitung kulturellen Wissens seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle spielen. Blicktechniken, die in Ausstellungshallen und Galerien verfeinert wurden, haben das Fundament westlicher Wissenssysteme gebildet. Wir leben im „Zeitalter des Weltbildes“, in einer Gesellschaft, die auf Spektakel basiert und von einem „exhibitionary complex“ organisiert wird. Diese Theorien der Wissensproduktion unterstreichen, wie wichtig Sehweisen für unser Verständnis der Welt sind. Kuratierte Blickprozesse stellen starke Ideologien der Authentizität und des Beweises dar, ebenso wie die Etablierung komplexer Subjektivitäten, die Individuen und Publikum als Zuschauer und Konsumenten von Kultur einbeziehen. An dieser Stelle möchte ich kurz untersuchen, wie neue digitale Visualisierungsprozesse sowohl die Macht von Museen erweitern, um die Welt zu definieren, als auch neue Wahrnehmungserfahrungen von Kulturgütern darstellen.
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Mit langjähriger Erfahrung in Feldarbeit im Südpazifik und in Museen im Pazifik, Nordamerika und Europa, umfassen ihre Forschungsinteressen geistige und kulturelle Eigentumsrechte, Fragen der digitalen Materialität, den Austausch und die Verbreitung von Sammlungen, indigene Museologien und zeitgenössische Kunst.
Zu ihren aktuellsten Büchern gehören „Museum Object Lessons for the Digital Age“ (UCL Press, 2018), „The Routledge Cultural Property REader „(mit Jane Anderson, 2017),“Treasured Possession: Indigenous Interventions into Intellectual and Cultural Property „(Duke UP, 2013). Derzeit arbeitet sie am Forschungsprojekt ”Finding Photography. Exploring the material and social networks underpinning contemporary art photography” mit Prof. Pip Laurenson, der Tate Gallery und der Maastricht University.